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7 Tipps für eine plastikfreie Küche

14.03.2021

Dass Plastikprodukte nicht besonders umweltfreundlich oder nachhaltig sind, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Wir haben bereits in unserem Blog thematisiert, weshalb unsere Plastikonsum weder für die Umwelt oder die Tiere noch für uns selbst gesund ist. Lest dazu auch gerne unseren Blog-Beitrag Ohne Plastik.

Mit folgenden Tipps wollen wir euch die Umsetzung im Bereich der Küche, also des Kochens und Backens etwas erleichtern.

1. Plastikarm einkaufen

Während des Einkaufs auf Plastikverpackungen zu verzichten ist nicht nur erstrebenswert, sondern wohl das effektivste Mittel um seinen Plastikkonsum in der Küche zu senken. Am einfachsten geht das natürlich, wenn ihr, so wie wir, das Glück habt und es bei euch in der Nähe einen Unverpacktladen gibt. Dort kann man die meinsten trockenen Zutaten, wie Nudeln, Reis, Mehl, Getreide, Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, …) aber auch Flüssigkeiten wie Essig, Öl oder Sojasoße verpackungsfrei kaufen. Hier findet ihr auch die für die vegane Ernährung wertvollen Nüsse (Walnüsse, Cashewkerne, Mandeln, …) und Samen (Kürbiskerne, Sonnenblumenkeren, Leinsamen, Sesam, …). Daneben gibt es aber auch Hygieneprodukte wie festes Shampoo, Seifen oder Deo und Reinigungsmittel wie Spülmittel oder Waschmittel. Zum Einkaufen nehmen wir also Vorratsgläser und Stoffbeutel von Zuhause mit und füllen die Produkte im Laden dort hinein.

Aber auch in anderen Lebensmittelgeschäften kann man plastikarm einkaufen. Hafermilch, Saft oder Limo kaufen wir in der Mehrweg-Glasflasche. Obst und Gemüse sind in Bioläden ohnehin meist unverpackt und kommen direkt in unsere mitgebrachten Stoffbeutel. Manchmal kaufen wir auch Aufstriche, Essiggurken oder Apfelmus in Einmachgläsern. Diese säubern wir, wenn sie leer gegessen sind und nutzen sie später wieder als Vorratsgläser. Zudem versuchen wir vieles selbst zu Hause herzustellen, wie Semmeln, vegane Wurst oder süßes Gebäck um nicht allzuviel in Plastikverpackungen zu kaufen.

Hier haben wir auch noch Potential nach oben, aber wir geben unser Bestes unsere Quote an Plastikverpackungen zu senken. Alle unvermeidbaren Plastikverpackungen werden zudem von uns im bereits für Geschirr genutztem Spülwasser gereinigt und im Recyclinghof getrennt entsorgt.

2. Plastikfrei & nachhaltig trinken

Trinkt ihr zu Hause viel Wasser und kauft ihr es in Flaschen? Wir haben es uns komplett abgewöhnt Wasser in Flaschen zu kaufen und trinken stattdessen einfach Leitungswasser. Das ist in Deutschland eines der am strengsten kontrollierten Lebensmittel überhaupt. Und wer kein stilles Wasser mag, kann es ja einfach mit einem Sprudler in ein Spritziges verwandeln. Hin und wieder mögen wir aber auch etwas süßes und dann mischen wir einfach Saft oder Sirup in das Wasser. Saft kaufen wir ausschließlich in Mehrwegflaschen, damit wir nicht nur Plastik, sondern auch anderem Müll mehr vorbeugen. Ansonsten gibt es bei uns viel Tee, den wir lose im Unverpacktladen kaufen und am Wochenende zum Frühstück eine Tasse Kaffee.

Egal ob für die Arbeit, auf einer Urlaubsreise, beim Tagesausflug oder jeder anderen Gelegenheit unterwegs, die plastikfreie Trinkflasche kommt mit. Sie ist der stetige Begleiter. Das spart Geld und Zeit, da man unterwegs keine Alternativen suchen muss, sich zu hydrieren.
Wenn wir unterwegs sind, haben wir immer eine Trinkflasche aus Glas oder Metall dabei. Dabei sollte man darauf achten, dass nicht jede Flasche für jede Art von Getränk geeignet ist. In manche sollte man zum Beispiel keine kohlensäurehaltigen Getränke füllen, bei anderen Flaschen ist das wiederum kein Problem.
In seltenen Fällen, vor allem wenn wir mal am Wochenende früh aus dem Haus gehen, nehmen wir uns gerne einen Kaffee für unterwegs mit. Dazu haben wir mittlerweile zwei verschiedene Kaffeebecher. Der eine ist aus Bambus und der andere aus Keramik. Beide haben einen Deckel aus Naturkautschuk. So sparen wir auch Einweg-Becher, wenn wir unterwegs nochmal nachfüllen wollen. Das klappt übrigens auch auf Festivals. winking_face

Und für den Tee in der Arbeit oder bei der Wanderung gibt es natürlich noch die klassische Metall-Thermoskanne. Die kommt bei uns auch oft zum Einsatz, da wir gerne warme Getränke trinken.

3. Plastikfrei unterwegs essen

Nachdem ihr nun wisst wie wir Getränke mitnehmen wenn wir unterwegs sind, wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten wie wir unser Essen mitnehmen. Das betrifft nicht nur den Reiseproviant, sondern auch das Mittagessen in der Arbeit.
Wir nutzen dazu verschiedene Brotzeitdosen aus Metall und aus Glas. Einige davon haben eine Dichtung aus Naturkautschuk oder Silikon und sind damit in der Regel auch dicht, sodass auch Suppen oder Salatdressing nicht heraus läuft. Wobei wir Salatdressing genauso wie Soßen oder Dips auch einfach in ein Glas mit Schraubdeckel geben und separat transportieren, so kann man es kurz vor Verzehr darüber gießen. Die Dosen nutzen wir übrigens auch gerne um Reste im Kühlschrank aufzubewahren. Dafür haben wir zusätzlich extra Gläser, zum Beispiel mit Holzdeckel, oder verwenden einfach auch wieder ganz normale Schraubgläser.

Vielleicht fragt ihr euch jetzt, was wir gegen mehrfach nutzbare Plastikdosen haben. Generell sind diese nachhaltiger als Einwegverpackung wie Frischhalte- oder Alufolie, aber nicht zwangsläufig umweltfreundlich. Im Geschirrspüler beispielsweise lösen sich von den Plastikdosen feine Partikel, die als Mikroplastik ins Abwasser gelangen und somit die Umwelt verschmutzen. Zudem muss man immer bedenken, das zur Plastikproduktion Erdöl verwendet wird. Mal ganz abgesehen vom gesundheitlichen Aspekt.

4. Plastikfrei auf dem Herd

Wusstet ihr, dass beschichtete Pfannen Plastik enthalten können. Wir nutzen seit einiger Zeit eigentlich nur noch unsere Eisenpfanne. Wenn man die richtig behandelt, kann man darin alles zubereiten, egal ob Bratkartoffeln, vegane Würstchen oder Pfannkuchen. Diese Pfanne lieben wir einfach.
Beschichtete Pfannen werden immer damit gelobt, dass man fettfreier Kochen kann. Mit ein bisschen Übung könnt ihr das in der Eisenpfanne auch und zudem nehmt ihr keine Additive des Plastiks der Beschichtung mit eurem Essen auf.

Bräter gibt es mittlerweile auch mit Kunststoffbeschichtungen. Wir haben welche aus Glas und Email und sind damit sehr zufrieden.
Abgesehen davon, dass sie frei von giftigen Weichmachern oder Ähnlichem sind, hat es noch einen weiteren Vorteil: Die Langlebigkeit. Sowohl die Eisenpfanne, die Glasauflaufform und den Email-Bräter werden wir unser Leben lang haben, wenn wir gut drauf aufpassen. Sie müssen nicht regelmäßig ausgetauscht werden, wie das zum Beispiel bei beschichteten Pfannen empfohlen wird. So spart man nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld.

5. Plastikfreie Schüsseln

Aus welchem Material sind eure Schüsseln, die ihr so zum Kochen, Backen oder für Salate verwendet? Wie ihr euch schon denken könnt sind unsere nicht aus Plastik.
Stattdessen haben wir welche aus Metall, Email, Keramik und Glas. Wie schon erwähnt, ist neben der Vermeidung von giftigen Materialien in der Küche auch die Haltbarkeit ein Thema, das uns wichtig ist. Wie auch die Pfannen und Bräter hoffen wir, unsere Schüsseln im Idealfall ein Leben lang zu haben. Zumindest solange sie nicht runter fallen. Und auch wenn so manche Hersteller von Plastikschüsseln lange Garantien geben, lieber ist es uns, wenn unsere Schüsseln einfach halten und gar nicht erst ausgetauscht werden müssen. Zudem sind Abnutzungsspuren bei diesen Materialien nicht so sichbar, wie auf Plastikschüsseln. Wir haben kaum Probleme mit Verfärbungen oder Kratzer durch Besteck.

Das einzige, kleine Manko an unseren Schüsseln, das wir keine Deckel dafür haben. Die gibt es zwar, wir haben aber keine und da unsere Schüsseln so toll sind, kaufen wir uns aktuell auch keine neuen. Wenn wir wirklich mal etwas in einer großen Schüssel transportieren wollen, legen wir einfach einen Teller oder ein Geschirrtuch drauf. Das geht wunderbar und wir hatten damit noch nie Probleme. Wer wirklich eine Auslaufsicherung benötigt, muss seine Brotzeitdosen für Unterwegs nutzen und kleinere, dafür mehrere Portionen transportieren. Das geht auch wunderbar. grinning_face_with_big_eyes

6. Plastikfreie Küchenhelfer

Küchenhelfer sind ein wichtiger Bestandteil in der Küche. Ohne sie wäre man oft vor unlösbare Probleme gestellt. Wir reden vom Kochlöffel, dem Schneebesen, der Küchenreibe oder der Kartoffelpresse.
Inzwischen haben wir so ziemlich alles, was man so alltäglich in der Küche nutzt, aus Metall oder Holz. Das war natürlich nicht immer so und das hat auch sehr viel Zeit gebraucht. Wir haben nämlich nicht alles auf einmal weggeworfen und neu gekauft, sondern immer Stück für Stück ersetzt. Wenn ein Plastikteil kaputt ging, haben wir darauf geachtet, dass die Neuanschaffung aus Metall oder Holz ist. Und so haben wir unsere Küche Schritt für Schritt umgestellt. Ein paar einzelne Teile gibt es natürlich noch immer, weil die (zum Glück) einfach noch nicht kaputt gegangen sind.

Wir wollen euch nicht dazu animieren eure ganzen Mehrweg-Plastikhelfer wegzuwerfen, aber wir haben ein paar Tipps, wie ihr mit euren verbleibenenden Plastik-Teilen umgehen solltet. Wie bereits erwähnt, lieber nicht in die Spülmaschine geben, sondern mit der Hand spülen, da sich bei diesen heißen Temperaturen die ablösenden Plastikpartikel theoretisch auch an das andere Geschirr heften. Nutzt sie zudem lieber nicht bei Arbeiten am Herd, da sie in Kontakt mit Hitze gesundheitsschädliche Additive an euer Essen abgeben können.

7. Plastikfreies Einfrieren

Wir kaufen eher selten tiefgekühlte Fertiggerichte, aber wir kochen gerne größere Mengen und frieren dann Portionen ein, die es zum Beispiel ein andermal zum Mittagessen in der Arbeit oder im Homeoffice gibt. Auch wenn wir unabsichtlich zu viel gekocht haben und es nicht aufessen können, wandern diese „Fertiggerichte“ ins Tiefkühlfach. So vermeidet man es, Lebensmittel wegzuwerfen und muss nicht öfter hintereinander das selbe essen. Wir frieren zudem auch gerne Gemüse ein, dass uns zu dem Zeitpunkt in dem wir es frisch da haben, zu viel wird. Im Winter ist man froh um ein paar Zucchini-Streifen, Paprika- oder Kürbis-Stücke.

Zum Einfrieren verwenden wir keine (Einweg-)Gefrierbeutel, aber auch keine Mehrwegplastik-Gefrierbehälter mehr. Wir verwenden ganz normale Schraubgläser. Meist die, in denen wir Lebensmittel im Bio-Markt gekauft haben. Wir lösen das Ettiket ab und spülen sie gründlich ab. Ja, das geht und nein, die platzen nicht, wenn man sie einfriert.

Wichtig ist dabei nur, dass man sie, vor allem bei Flüssigkeiten, nicht ganz voll macht. Wenn man Dinge einfriert, bei denen ohnehin Luft dazwischen ist, wie zum Beispiel Rosenkohl oder Champignons, muss man sich darüber aber keine Gedanken machen. Wenn man Suppen, Soßen oder andere flüssige Speisen einfriert, lässt man einfach etwa ein Viertel des Glases frei. Wer sich unsicher ist, kann auch im Gefrierfach den Deckel auf dem Glas über Nacht nur leicht drauf legen und erst am nächsten Tag ganz zu schrauben.


Wir hoffen wir konnten euch ein bisschen für eine plastikfreie Küche begeistern und euch inspirieren wie ihr die ersten Schritte dahin findet. Wichtig ist, einfach mal anzufangen, dann kommt das von ganz alleine, dass immer mehr des Haushaltes plastikfrei wird.

Falls ihr Fragen zu diesem Thema habt, könnt ihr uns gerne jederzeit fragen. grinning_face_with_big_eyes

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