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2023 wird vegan - Teil 2/5

08.01.2023

Schön, dass ihr in unseren zweiten Artikel der Reihe „2023 wird vegan“ schaut. Diesmal wollen wir euch erzählen, wie man Milch und Käse aus tierischen Quellen ganz einfach ersetzen kann. In dieser Reihe veröffentlichen wir übrigens jeden Sonntag im Januar 2023 ein neues Kapitel. Eine Übersicht findet ihr hier:
backhand_index_pointing_right 2023 wird vegan


Pflanzliche Milch-Alternativen

Kuhmilch (oder natürlich auch andere Milch aus tierischer Herkunft) lässt sich sehr einfach durch pflanzliche Alternativen ersetzen. Dabei gibt es viele verschiedene Optionen: Hafermilch, Sojamilch, Reismilch, Mandelmilch und viele mehr. Es gibt auch Mischungen, wie zum Beispiel Soja-Reis-Milch. Der Geschmack ist dabei zum Teil sehr unterschiedlich. Manche versuchen möglichst nah an den Geschmack von Kuhmilch heranzukommen, andere versuchen das erst gar nicht und bieten ein völlig neues Geschmackserlebnis. Was für einen selbst das Richtige ist, muss dabei jeder für sich selbst herausfinden. Fakt ist aber, dass der Geschmack und die Verfügbarkeit heutzutage keine Ausrede mehr sind, bei Kuhmilch zu bleiben.

Neben gesundheitlichen Vorteilen, sollte man schon allein wegen den katastrophalen Zuständen in der Milchindustrie keine Kuhmilch mehr konsumieren. Wer darüber mehr erfahren möchte, dem empfehlen wir den Film „Das System Milch“ (globe_with_meridianswww.dassystemmilch.de*).

Inzwischen bekommt, man pflanzliche Milch nicht mehr nur im Tetra Pak, sondern auch in der Mehrweg-Glasflasche. Wir mögen Hafermilch besonders gerne und haben da immer eine Getränkekiste zu Hause. Diese schmeckt eher weniger nach Kuhmilch, sondern hat einen leicht getreidigen Geschmack, aber genau das mögen wir sehr gerne daran.

Wir haben hier übrigens ganz bewusst „Hafermilch“, „Sojamilch“ und so weiter geschrieben, auch wenn es von den Herstellern leider nicht mehr als „Milch“ angeboten werden darf. Die Lobby der (Kuh-)Milchindustrie ist leider so stark, dass sie es, unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes, geschafft haben, dass Pflanzenmilch nicht mehr „Pflanzenmilch“ genannt werden darf. Die offizielle Begründung ist, dass der Verbraucher dabei getäuscht werden könnte. Gleichzeitig wurde eine Ausnahmen-Liste erstellt, damit Produkte wie beispielsweise Scheuermilch, Sonnenmilch, Kokosmilch, … weiterhin „Milch“ genannt werden dürfen. Abgesehen von diesem rechtlichen und bürokratischen Albtraum, halten wir das auch nicht für verbraucherfreundlich, wenn Hafermilch jetzt plötzlich „Haferdrink“ genannt werden muss. Leider ist das aber nun vorerst so, und bis sich an der Rechtslage wieder etwas ändert, müssen wir damit leben. Also lasst euch nicht irritieren, wenn auf der Flasche oder dem Tetra Pak zum Beispiel „Sojadrink“ steht und nicht „Sojamilch“.

Man kann Pflanzenmilch übrigens auch selber herstellen. Die ist zwar dann meistens nicht so lange haltbar, aber dafür kann man sie frisch zubereiten. Für Hafermilch kann man zum Beispiel einfach Haferflocken mit Wasser in einem Mixer fein mixen und quellen lassen. Wer mag kann zum Süßen auch noch eine Dattel mit in den Mixer geben. In manchen Rezepten findet man zudem die Empfehlung, dass eine Prise Salz den Geschmack positiv beeinflussen soll. Dann presst man das ganze durch ein Passiertuch oder einen Nussmilchbeutel und fertig ist die frische, selbstgemachte Hafermilch.

Verwenden kann man Pflanzenmilch wie tierische Milch. Egal ob beim Kochen oder beim Backen, wir hatten hier bis auf eine Ausnahme noch nie Probleme. Diese Ausnahme wollen wir euch auch nicht vorenthalten: Selbst gemachte Hafermilch kann beim Erhitzen schleimig werden und eignet sich somit zum Beispiel nicht zum Pudding kochen. Mit gekaufter Hafermilch geht das aber problemlos, das machen wir regelmäßig. face_savoring_food

Dass man auch ganz klassische Milch-Rezepte mit pflanzlicher Milch zubereiten kann, könnt ihr mit den Folgenden ausprobieren:

Pflanzliche Käse-Alternativen

Käse ist das wohl am häufigsten verzehrte Milchprodukt und auch das, was den meisten Vegetariern am schwersten fällt zu ersetzen, um vegan zu werden. Das liegt zum Teil auch daran, dass Käse chemische Reaktionen im Gehirn auslöst, die das Belohnungszentrum stimulieren. Konkret sind sich die Wissenschaftler hier aber wohl bisher nicht ganz einig, so dass man hier unterschiedliche Erklärungen findet.

Was man als Alternative verwenden kann, hängt immer vom Anwendungsgebiet ab. Für Toppings kann man zum Beispiel statt Parmesan einfach Würzhefeflocken verwenden, oder man kann Würzhefeflocken zusammen mit Mandeln, Cashewkernen und einem Spritzer Zitronensaft (oder Apfelessig) in einen Mixer geben. Das schmeckt nicht exakt wie Parmesan, erzielt aber auf jeden Fall die gleiche Wirkung: Man hat ein leckeres Topping für Pasta-Gerichte. Man kann aber auch einfach veganen Parmesan fertig kaufen, auch hier gibt es mittlerweile leckere Produkte auf dem Markt, auch in Bio-Qualität.

Möchte man Streu-Käse auf Pizza oder Aufläufen ersetzen, kann man auch hier einfach veganen Streukäse aus dem Kühlregal im Supermakrt kaufen. Besonders gut schmilzt dieser, wenn man noch etwas Öl darauf gibt. Stattdessen kann man aber auch einen Hefeschmelz – also eine einfache Soße mit Würzhefeflocken – zubereiten und diese darauf verteilen. Das mögen wir auch sehr gerne und haben euch die Zubereitung im Rezept für das Kartoffelgratin beschrieben.

Ihr merkt schon, geht es um Käse-Ersatz sind oft Würzhefeflocken im Spiel, so zum Beispiel auch in unserem Kürbis Mac’n’Cheeze Rezept.

Ein besonderer Klassiker ist unser veganes Käsefondue. Das lieben wir besonders und machen es inzwischen traditionell jedes Jahr zu Silvester. grinning_face_with_big_eyes

Geht es um Scheibenkäse für Brot und Brötchen, so haben wir bisher immer auf fertige Produkte aus dem Biomarkt zurückgegriffen. Konventionelle Alternativen kommen hier aber ehrlich gesagt näher an den Kuhmilch-Käse-Geschmack heran. Wir verwenden eher selten Scheibenkäse, deshalb ist das für uns nicht so relevant. Es gibt aber auch Rezepte, wie man so einen Scheibenkäse zu Hause selbst herstellen kann. Das wollen wir irgendwann noch ausprobieren und werden euch dann berichten.
Für Mozzarella und Schimmelkäse wie Camembert gibt es dagegen sehr leckere Alternativen in Bioqualität zu kaufen, die eigentlich nicht von den Kuhmilch-Produkten zu unterscheiden sind. Beides kann man aber auch selbst zubereiten. Veganen Mozzarella haben wir sogar schon mal selbst gemacht. Bei Gelegenheit werden wir das Rezept noch aufschreiben und für euch bereitstellen. Veganen Camembert haben wir selbst noch nicht gemacht, mit entsprechenden Schimmelkulturen soll das aber auch relativ einfach möglich sein.

Weitere pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten

Für nahezu alle Milchprodukte gibt es mittlerweile pflanzliche Alternativen zu kaufen. Wie oben schon geschrieben, kann man vieles auch ganz einfach selbst herstellen. Es gibt Produkte wo wir das mittlerweile ganz selbstverständlich machen, es gibt aber auch Produkte, die wir nach wie vor fertig kaufen.

Zum Beispiel ist das bei pflanzlicher Sahne so. Hierbei ist auch zu beachten, dass man bei veganer Sahne unterscheidet, zwischen „Kochsahne“ und Sahne, die man auch aufschlagen kann. Das ist nämlich leider nur mit Wenigen möglich. Möchte man also eine vegane Sahnetorte backen, sollte man unbedingt darauf achten, dass die Sahne aufschlagbar ist. Das steht entsprechend auf der Verpackung. Zum Kochen oder für Salatdressings kaufen wir immer eine Hafersahne in der Mehrweg-Glasflasche.

Joghurt wollten wir mal anfangen selbst herzustellen und haben uns dazu auch schon einen Joghurt-Bereiter gekauft. Leider haben wir uns noch nicht die Zeit genommen in das Thema einzusteigen und kaufen aktuell noch Haferjoghurt im Mehrweg-Glas.


Wir hoffen, dass wir euch hier nun einen groben Überblick in Sachen Milch- und Milchprodukt-Alternativen geben konnten. Wenn ihr noch tierische Milch oder Milchprodukte konsumiert, wollen wir euch ermutigen vegane Alternativen zu versuchen. Seid nicht enttäuscht, wenn ihr dabei mal ein Produkt erwischt, das euren Geschmack nicht trifft. Geschmäcker sind verschieden und deshalb ist auch die Produktpalette in diesem Gebiet sehr weit gefächert.

Wie eingangs bereits erwähnt erscheint in dieser Reihe nun jeden Sonntag im Januar 2023 ein Artikel und wir freuen uns natürlich, wenn ihr wieder vorbeischaut. waving_hand face_blowing_a_kiss

© Nachhaltig Verstört

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